Wie alt Finthen ist, wissen wir nicht genau. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1092, archäologische Funde aus dieser salischen Zeit fehlen jedoch.
Überhaupt liegen die archäologischen Fundstellen fast ausnahmslos außerhalb des historischen Ortskerns. Aus der Gemarkung liegen hingegen zahlreichen Fundmeldungen vor. Lesen Sie im Folgenden ein chronologische Zusammenfassung zur Orts- bzw. Gemarkungsgeschichte.
Von der Steinzeit bis zu den Kelten
Erste Siedlungsspuren in der Finther Gemarkung stammen aus der Jungsteinzeit 4500-1750 v.Chr. Die Menschen siedeln während dieser Zeit überwiegend im oberen Aubachtal und an dessen Randgebieten. Nachweisbar sind Vertreter der Michelsberger-, der Spiral-, oder Bandkramiker, der Hinkelsteiner und der Rössner Kultur.
Während der Bronzezeit 1750-750 v. Chr. ändert sich der Siedlungsschwerpunkt offensichtlich. Bisher kennen wir aus dieser Phase nur wenige Funde aus der Gewann Roth, die wegen der nicht eindeutigen Beschreibung der fundstellen nur unklar zuzuordnen sind. Eine Siedlung ist nicht nachweisbar.
In der Eisenzeit 750-50 v. Chr. siedeln die Kelten im oberen Aubauchtal, das damit wieder zum Siedlungsschwerpunkt wird. Eine zweite Siedlungsstelle liegt am Königsborn. Mittlerweile geht man in der Forschung davon aus, dass es bei den Kelten um die Nachfahren der Menschen aus der Bronzezeit handelt, die in Folge von Handelsbeziehungen und kulturellem Austausch mit anderen Völken sich unter anderem neue Techniken in der Metallverarbeitung und im Töpfern aneigneten.
Die Kelten lassen sich bis circa um 50 v.Chr. in der Finther Gemarkung nachweisen. Danach verlieren sich ihre Spuren wahrscheinlich im Zusammenhang mit Caesars gallischem Krieg. Es ist unklar, ob sie im Kampf gegen römische Truppen umkamen, versklavt wurden oder sich möglicherweise in rechtsrheinische Gebiete absetzten.
Die römische Phase
Mit dem Eroberungsfeldzug Caesars und der Besetzung Galliens, das für die Römer bis zum Rhein reichte, gehört unser Heimatgebiet ca. ab 50 v.Chr. für die ca. folgenden 500 Jahre dem römischen Reichsgebiet an. Obwohl der Rhein formell die Grenze zum römischen Reich bildet, wird er noch oft von Germanen überschritten. Die Römer selbst befinden sich in Folge der Ermordung Caesars 44 v.Chr. im Bürgerkrieg, aus dem Octavian als Sieger und erster römische Kaiser Augustus hervorgeht. Er plant einen Eroberungsfeldzug bis zur Elbe, die an Stelle des Rheins neuer Grenzfluss werden soll. Das überwiegend von von Germanen bewohnte Gebiet sollte als neue Provinz Germania Magna in das Römischen Reich eingegliedert werden.
In Vorbereitung der geplanten Eroberungsfeldzüge wurde zunächst die Rheinline als Grenze, Aufmarsch- und Rückzugsgebiet massiv militärisch befestigt. Dazu errichten die Römer ab ca. 13 v.Chr. eine Heeresstrasse die von Basel über Straßburg, Mainz, Bingen, Trier, bzw. Köln bis nach Xanten führt. Die heutige Flugplatzstraße basiert auf der römischen Trasse. Gegenüber den Flussmündungen werden Legionslager errichtet, so auch in Mainz. Zunächst verläuft die Besetzung und Einrichtung der neuen Provinz Germania planmäßig. Mainz und die Finther Gemarkung liegen weit im Hinterland. Das ändert sich 9 n. Chr. mit der Schlacht im Teuteburger Wald schlagartig. Unter dem Kommando des Cheruskers Arminius werden drei Legionen vernichtet. Die Römer sind gezwungen sich wieder hinter den Rhein zurück zu ziehen. Man beginnt sich am Rhein "einzurichten".
Im ersten Jahrhundert entstehen in der Finther Gemarkung zwischen ca. 70-100 n.Chr. eine Wasserleitung nach Mainz, ein gallorömischer Umgangs-Tempel auf dem Katzenberg, sowie mehrere villae rusticae (Bäuerliche Gehöfte, ähnlich heutigen Aussiedlerhöfen).
Ab 84 n.Chr. versucht sich Kaiser Domitian erneut in der Eroberung Germaniens. Allerdings wird im Gegensatz zu den Planungen des Augustus nur ein kleiner Bruchteil germanischen Gebietes besetzt.. Das römische Reichsgebiet wird nur geringfügig nach Osten ausgedehnt, der Limes entsteht. Die heutige Finther Gemarkung liegt nun wieder etwas mehr im Hinterland, es beginnt eine Blütezeit.
Ab 232 n.Chr. werden die Zeit unruhiger. Der Druck auf den Limes nimmt zu, die Einfälle der Alemannen ins linksrheinische Gebiet zeugen davon. In Gebiet der heutigen Finther Gemarkung gehen Villen in Flammen auf. Eine davon wird 1957 entdeckt, aber nur zum Teil ergraben.
260 n.Chr. wird der Limes endgültig aufgegeben und der Rhein erneut zur Grenze. Der Tempel am Katzenberg wird wahrscheinlich bei einer der voraus gegangenen Allemanneneinfälle zerstört. Kaiser Valerian
350 n.Chr. erhebt sich der Usurpator Magnentius in Gallien gegen Kaiser Constans und lässt ihn töten. In Folge treffen 351 die weströmischen Truppen des Magnentius in der Schlacht bei Mursa, dem heutigen Osijek in Kroatien, auf die oströmischen Truppen des Kaisers Constantius II. Die zu Magnentius Heer zählende Legio XXII, die ab 92 in Mainz (Mogontiacum) stationiert war, scheint in dieser verlustreichen Schlacht aufgerieben und danach nicht mehr aufgestellt worden zu sein. Zumindest finden sich keine weiteren Zeugnisse oder Aktivitäten mehr, die mit der Legion in Verbindung gebracht werden können.
In Folge der immer instabiler werdendem Lage wurde die Grenzverteidung am Rhein vernachlässigt. Städte wie Boppard oder Mainz, verkleinerten ihr Stadtgebiet erheblich, neue, kleinere Stadtmauerringe wurden errichtet, in Mainz unter anderem aus dem Abbruchmaterial des seiner Legion beraubten, niedergelegten Legionslagers.
406 überschreiten Alanen, Sueben und Vandalen den Rhein. Mainz wurde zerstört und geplündert, gleiches dürfte für das Umland gelten.
Um 450 befindet sich das weströmische Reich in Auflösung. Die römischen Verwaltungsstrukturen brechen zusammen, die Einheimischen müssen sich den veränderten Verhältnissen anpassen. Sie leben zunächst noch in der gewohnten römischen Tradition weiter, die sich jedoch immer mehr mit germanischen Elementen vermischt, bis sie als solche nicht mehr erkennbar ist.
Frühes Mittelalter bis dreißigjähriger Krieg
Die Franken siedeln sich nach und nach in den ehemaligen römischen Gebieten an. Ein fränkischer Friedhof im Bereich der heutigen Waldthausenstraße/Am Keltenlager weist auf einen fränkischen Adelshof aus dem 5./6.ten Jhdt hin.
Es beginnt eine geschichtliche Phase aus der uns keine schriftlichen Überlieferungen und nur wenige Archäologische Erkenntnisse vorliegen. Der Unterteil des Kirchturmes der Katholischen Kirche St. Martin wird von Kunsthistorikern als "karolingisch" bezeichnet. Demnach dürfte das heutige Finthen um 800 bereits bestanden haben. Archäologisch fehlen alle Nachweise auf die Entstehung Finthens an seiner jetzigen Stelle.
Erst 1092, also ca. 5000 Jahre nach den ersten Siedlungsspuren in der Gemarkung, wird Finthen als "fundene" schriftlich in einer Urkunde erwähnt. In der Folgezeit nehmen die schriftlichen Zeugnisse zu. In einer Urkunde von 1287 wird erstmal der Weinbau in Finthen erwähnt, in einer Urkunde von 1358 erstmals Straßennamen.
Im Dreißigjährigen Krieg 1618-48 erfolgt die schwerste Zerstörung Finthens in seiner bisherigen Geschichte. Das Dorf wird durch die Schweden 1635 völlig niedergebrannt, die Bevölkerung vertrieben. Das alte, seit 1092 gewachsene Finthen gibt es nicht mehr. Erst nach dem Ende des Krieges erfolgt der Wiederaufbau, aus dem der heutige Ort hervorgeht. Es ist anzunehmen, dass das alte Straßennetz beibehalten wurde.
Die Zeit bis zum Wiener Kongress
1666 dezimiert die Beulenpest erneut die Bevölkerung.
Im pfälzischen Erbfolgekrieg 1688-89 wird Mainz von den Truppen des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV belagert. Im Hinterland werden Lebensmittel requiriert, auch Finthen leidet.
1783 errichtet Franz Georg Zumbach, ein Amtmann des Mainzer Dompropstes Damian Friedrich von der Leyen südwestlich von Finthen den Layenhof.
Während der Mainzer Republik 1792/93, verweigern mehrere Finther den Eid auf die französische Verfassung. Sie werden in das rechtsrheinische Eltville verbannt.
1792-96 liefern sich französische Revolutions- und alliierte deutsche Truppen während der Koalitionskriege mehrere Gefechte, Scharmützel und Schlachten um die Festung Mainz. Abwechselnd belagern Franzosen und Deutsche die Stadt, je nachdem wer sie gerade besetzt hält. Wieder werden im Hinterland Lebensmittel requiriert, außerdem finden Einquartierungen statt. Finthen wird in dieser Zeit stark in Mitleidenschaft gezogen.
1797 werden die linksrheinischen Gebiete von Kurmainz und der Kurpfalz Frankreich zuerkannt, unser Ort gehört damit zur „Grande Nation“. Es werden neue Verwaltungseinheiten gebildet, Finthen gehört zum Departement de Tonne Terre (Departement Donnersberg), dessen Hauptstadt ist „Mayence“, das französische Mainz.
Nach der endgültigen Niederlage Napoleons 1815 bei Waterloo und nach dem Wiener Kongress gelangt Finthen 1816 an das neu gegründete Großherzogtum Hessen.
Hessisch von 1816 - 1946
Die hessische Provinz am Rhein erhält erst 1818 den Namen "Rheinhessen", der bis heute fortlebt. Mainz ist bis 1866 Festung des Deutschen Bundes. Die österreichischen und preussischen Soldaten prügeln sich auch in Finther Kneipen.
Um 1826 wird die Trasse der Binger Chaussee, der späteren Saarstraße und heutigen Kurmainzstraße, in einem großen Bogen nach Süden verlegt.
1844 werden in einem Steinbruch am Katzenberg die Reste des gallo-römischen Tempels entdeckt. Bedeutender Fund ist der Kopf der Rosmertha, bzw. Rosmerta.
Von 1852 bis 1854 entsteht an Stelle der alten, gotischen kath. Kirche ein Neubau in neoromanischem Stil. Der Kirchenbau gerät einmal in Gefahr, als 1853 ein Großbrand 20 Gebäude im Unterdorf vernichtet. Erst kurz vor der Kirche gelingt es den aus dem „1 ½ Stunden entfernten Mainz“ herbeigeeilten österreichischen und preußischen Feuerwehren den Brand einzudämmen.
1854 kauft sich die Gemeinde Finthen eine Feuerspritze. Um diese unterstellen zu können, wird das bis dahin offene Erdgeschoss des damaligen Rathauses, heute "Altes Rathaus" zugemauert.
1855-57 entsteht der Klosterbau der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung im neugotischen Stil.
1858 wird auf dem bewaldeten Warberg, damals weit außerhalb nördlich des Ortes, das Hessendenkmal errichtet. Es erinnert an die Teilnahme des Landgrafs Ludwig X von Hessen an der Belagerung von Mainz im Jahr 1793. Goethe hatte diese Lager besucht.
1870/71 nehmen 65 Finther Bürger an dem Krieg der deutschen Länder gegen Frankreich teil. Zu Ehren der Gefallenen wird ein Denkmal errichtet, das heute vor der Kirche St. Martin steht.
Ab 1871 finden unter anderem auf dem bis dahin noch weitgehend bewaldten Warberg umfangreiche Rodungen statt. Der Weinbau und der Anbau anderer Sonderkulturen, wie Kirchen und Spargel wird ausgedehnt.
1892 wird Finthen an das Dampfbahnnetz angeschlossen. Der Finther Bahnhof grenzt nördlich an den alten Ortskern. Seine Fläche ist in der heutigen Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 50, vormals 11 aufgegangen.
1900 erhält Finthen seine erste Wasserleitung. Bis dahin hatte sich die Bevölkerung mit Brunnen behelfen müssen.
1912/13 entstehen im Vorfeld des ersten Weltkrieges rund um Mainz Forts und Bunkeranlagen, die durch eine Militärbahn versorgt werden. Eine Teilstrecke dieser Bahn führt vom Finther Bahnhof ausgehend nach Wackernheim.
Im 1. Weltkrieg 1914-1918 sterben 80 Finther Bürger Daran erinnert ein Denkmal von 1939, das sich ebenfalls an der Kirche St. Martin befindet.
1918 dank Großherzog Ernst-Ludwig in Folge des ersten Weltkrieges ab. Das Großherzogtum Hessen wird zum Volksstaat Hessen, Finthen bleibt selbstständige Gemeinde. In Folge des Versailler Vertrages werden die Bunkeranlagen rund um Mainz abgebaut, ebenso die dazu gehörende Bahnstrecke, außer der Strecke zwischen Finthen und Wackernheim. Sie wird von den Franzosen für die Versorgung ihres Flugplatzes in Wackernheim benötigt.
1925 wird die Markthalle, heute alte Markthalle, errichtet. Sie besteht zunächst aus einem rechteckigen Gebäude, das parallel zur Binger Chausee , heute Kurmainzstraße, errichtet wird. Schon vorher stand an dier Stelle etwa ab 1914 eine Holzhalle, in der das Obst vermarktet wurde. Hiervon ist die heutige Straßenbezeichnung "Am Obtsmarkt" abgeleitet.
1927 zieht die Bürgermeisterei vom "Alten Rathaus" in das Neue Rathaus in der heutigen Poststraße 69 um. Heute ist ein Teil des Gebäudes Sitz des Heimat- und Geschichtsvereins Finthen.
Auch in Finthen ergreifen die Nationalsozialisten ab 1934 nach und nach die Macht. Vereine und Institutionen werden auf die übliche Weise gleichgeschaltet.
1937 wird die 1925 errichtete Markthalle bereits erweitert und erhält einen Anbau im rechten Winkel zur bestehenden Halle. Die Finther Markthalle erhält dadurch ihr typische L-Form.
1938 kommt es in der sogenannten „Reichskristallnacht“, die in Finthen am 10.11.1938 stattfindet, zu schweren Übergriffen gegen die Finther Mitbürger jüdischen Glaubens. Geschäfte und Wohnungen werden geplündert, die Menschen zunächst nach Mainz deportiert und von dort schließlich in die Todeslager. Kein jüdischer Mitbürger kehrt nach dem Krieg nach Finthen zurück.
1939 wird der Besitzer des Layenhof enteignet. Auf dem Gelände entsteht ein Flugfeld, das noch heute existiert. Während des Krieges befindet sich dort auch ein Außenlager des KZ Hinzert. Der Krieg hinterlässt in Finthen keine nennenswerten Schäden. Von den deportierten Mitbürgern jüdischen Glaubens kehrt keiner aus den Konzentrationslagern zurück.
Besatzungs- und Nachkriegszeit bis in die 60er Jahre
Nach Kriegsende ziehen 1946 die Franzosen als Besatzungsmacht in Finthen ein. Für die Offiziere wird eine Siedlung gebaut, die später von den Amerikaner übernommen wird und den Namen „Finthen Housing Area“ erhält.
1946 erfolgt durch eine französische Verfügung noch vor der Gründung der Bundesreplik Deutschland die Gründung des Landes Rheinland-Pfalz. Rheinhessen mit der Gemeinde Finthen gehört dazu. Am 18.Mai 1947 findet die erste Landtagswahl statt und die Zustimmung zur Verfassung. Finthen ist selbstständige Gemeinde im Landkreis Mainz, der im Regierungsbezirk Rheinhessen liegt. 1955 wird die evangelische Kirche errichtet.
1963 werden die letzen Reste des ehemaligen Layenhofs abgerissen. Das ehemalige Hofgut war durch militärische Nutzung ruiniert worden
1964/65 beginnt die “Neue Heimat“ mit dem Aufkauf der Äcker auf dem Lehen. Hier wird später die Trabantensiedlung „Römerquelle“ entstehen.
Stadtteil von Mainz 1969 - Heute
1969 wird die Gemeinde Finthen in Folge der großen rheinland-pfälzischen territorialen und funktionalen Verwaltungsreform trotz heftigen Wiederstandes mit anderen Gemeinden in die Stadt Mainz zwangseingemeindet und verliert seine Selbständigkeit.
Ebenfalls 1969 erwirbt das Ehepaar Eggers-Förner das baufällige "Alte Rathaus" und saniert es grundlegend. Dabei werden die 1854 zugemauerten Rundbogen wieder geöffnet.
Im typischen Baustil der 70er Jahre entsteht ab 1972 das Bürgerhaus als Ersatz für den maroden Saalbau des „Jungendfeld‘schen Gartens“. Der Spatenstich erfolgt am 11. Mai 1972, die Einweihung im Januar 1974. Die Ortsverwaltung zieht 1973 aus dem ehemaligen Rathaus in der Poststraße 69 in die heutigen Büroräume um.
1973 wird die A60 zwischen Rüsselsheim und Bingen für den Verkehr freigegeben. Die Autobahn durchschneidet die Finther Gemarkung im Norden und Nord-Osten und trennt die Gewanne Geiersköppel und Bernhardsborn von Finthen ab. Ein Anschluss der „Römerquelle“ an die A60 soll später erfolgen. Er ist bis heute (2018) nicht realisiert, was zu erheblichen Verkehrsproblemen im alten Ortskern führt.
In den 70er und 80er Jahren entstehen neben der Römerquelle weitere Baugebiete am Königsborn, in der Frankenstraße und am Katzenberg. Die Einwohnerzahl steigt von 1969 rund 7000 Einwohnern auf heute rund 14.000 Einwohner.
Im Rahmen seines Deutschlandbesuches macht Papst Johannes Paul II auch Station in Finthen. Am 16. November 1980 findet auf dem amerikanischen Airfield ein Gottesdienst im Freien statt. In Erwartung eines großen Besucherandrangs richteten einige Finther mobile Grill- und Getränkestationen ein und bevorraten eine entsprechende Anzahl Bratwürste. Wegen des schlechten Wetters bleibt der Ansturm der Gläubigen jedoch aus. Noch jahrelang müssen die Finther in der Fastnachtszeit den Spott wegen der „Papstwürstchen“ hinnehmen.
1985 wird der letzte Finther Weinberg „Am Warberg“ unterhalb der Römerquelle geschlossen.
1986 wird die Bezirkssportanlage am Teifenweg im Bereich des Flurstücks "Am Königsborn" eingeweiht.
Am 11. November 1991 wird der Heimat- und Geschichtsverein Finthen e.V. im Saal der Gaststätte „Zum Turnerheim“ gegründet. Erster Vorsitzender ist Klaus Berg.
1992 entsteht im Süd-Westen von Finthen entlang der Flugplatzstraße ein neues Gewerbegebiet. Die darin liegende Straße wird nach Jean Pierre Jungels benannt. Dieser starb während der NS Diktatur in der Haft in der Außenstelle des KZ-Lagers Hinzert, das sich auf dem Layenhof befand.
1992 feiert Finthen seine 900jährige Geschichte. Etwa zeitgeleich reduzieren die amerikanischen Streitkräfte In Folge des Mauerfalls und der Wiedervereinigung ihre Truppenpräsenz in Deutschland. In Finthen werden das Airfield und die Housingarea 1992/93 zu Konversionsobjekten. Während sich die innerörtliche Housingarea schnell privatisieren uns verkaufen lässt, stockt die Planung um das ehemalige Airfield bis heute. Der ursprüngliche Plan einen Stadtteil Layenhof zu gründen wurde nicht zuletzt wegen verkehrstechnischer Probleme aufgeben. Die Bewohner des Layenhofs sehen einer ungewissen Zukunft entgegen.
1994 schließt die 1925 erbaute und 1937 erweiterte Markthalle in der Straße "Am Obstmarkt" entgültig ihre Pforten. Die neue, schmucklose Markthalle entsteht zwischen Finthen und Wackernheim. Die nunmehr „Alte Markthalle“ wird zu einem kleinen Einkaufszentrum umfunktioniert.
2001 feiert der Heimat- und Geschichtsverein Finthen sein 10-jähriges Bestehen.
2011/12 Auf Basis des seit 2009 rechtskräftigen Bebauungsplanes Finthen-West F87, entstehen im Wsten Finthens ca. 80 Wohneinheiten. Das Baugebiet wird in Richtung Süden an die Theodor-Heuss-Straße sowie in Richtung Westen an die Ludwig-Schwamb-Straße angebunden. Die innere Erschließung erfolgt über die Elisabeth-Schwarzhaupt-Straße (Wohnstraße) als Hauptachse sowie die Nebenachsen Rektor-Preller-Straße und Rötherweg (beides Wohnwege).
2016 feiert der Heimat. und Geschichtsverein Finthen sein 25-jähriges Bestehen.
2018 (Mai/Juni) wird das 1974 errichtete Bürgerhaus abgerissen, die Planungen sehen einen Neubau bis Mitte 2019 vor.